Erkrankungen der Kiefergelenke und der Kaumuskulatur können vielfältige Ursachen haben. Oft werden Schmerzen durch Fehlfunktionen des Kiefergelenks mit seinen hochkomplexen knöchernen, muskulären und nervalen Strukturen verursacht, weshalb man das Krankheitsbild auch als craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) bezeichnet. Nicht jedes Knacken oder Abweichungen der Zahnreihen bei der Mundöffnung besitzen dabei einen behandlungsbedürftigen Krankheitswert. Ca. 70% der Bevölkerung weisen derartige Symptome ohne fassbare Pathologie im Kiefergelenksbereich auf.
Neben einer ausführlichen kaufunktionellen und radiologischen Diagnostik beschränkt sich in den meisten Fällen die Behandlung zunächst auf eine Schienentherapie (Aufbissschiene). Diese beinhaltet eine dental getragene Kunststoffschiene, die speziell auf die Erfordernisse des Patienten angepasst werden muss. Das Ziel dieser Maßnahme ist eine Entspannung der Kaumuskulatur und eine Entlastung des Kiefergelenks zu erreichen. Unterstützende Therapien mittels Wärme, Krankengymnastik oder auch Medikamente können hierbei ergänzend notwendig sein.